Level 2, Welt 2: Wasserwelt und Untergrundlevel
Sonntag, 09.06. Auf bald, Aljezur
Sonntag, 09.06. Auf bald, Aljezur
In der Nacht kam der Strom zurück und wir konnten am Morgen
wieder auf unser gesamtes Elektroequipment zurückgreifen. Leider regnete es
immer noch, so dass das Zusammenpacken der Utensilien nebst Bespaßung des
Nachwuchses den Zeitplan etwas nach hinten verschob.
Wir machten uns dann gegen 13:30 auf nach Lissabon. Die
Fahrt war mit etwa 3 Stunden überschaubar, so dass die Verzögerung nicht ins
Gewicht fiel.
Die sehr schöne Fahrt auf der N120 hoch Richtung Lissabon
war entspannt und brachte wundervolle Einblicke in die Küstenregion nördlich von
Aljezur und über das Alentejo (Hinterland der Region).
Wir fuhren über die "Golden Gate" von Lissabon durch die Stadt hindurch und landeten gegen 18:00 Uhr auf dem gewünschten
Campingplatz „Orbitur“ in Cascais, etwa 20 km hinter Lissabon an der Küste.
Die Könige des 19. Jahrhunderts verlegten aufgrund des
gemäßigteren Klimas in der Sierra de Sintra ihren Wohnsitz nach Cascais. Dies ließ bekanntlich
die wohlhabenden und Adeligen folgen und so bildet Cascais mit Estoril heute
noch den besser situierten Lissaboner einen Zufluchtsort fürs Wochenende.
Nach kurzer Recherche fanden wir heraus, dass der nahe
gelegene Guincho Beach nicht nur einer der schönsten Strände Portugals sein
soll, sondern auch Schauplatz des jährlich stattfindenden „Billabong Giuncho
Pro“ ist. Wir erwarten also schöne Wellen!
Wir ergatterten einen tollen Platz unter Sattelpinien mit
Blick aufs Meer. Die Abendsonne tauchte das Abendmahl in tiefes Orange und wir
beschlossen nichts mehr zu tun.
Montag, 10.06. Auf und Ab in Lisboa:
Für den ersten Tag nahmen wir uns die Stadtviertel Baixa und
Chiardo vor. Los ging es zunächst mit dem Bus vom Campingplatz zur Metro. Franka
flippte vor Freude über das Busfahren vollkommen aus und quietschte bei jeder
noch so kleinen Bodenwelle: „Das war ja lustig“ und begrüßte jeden
zugestiegenen „Leuten" mit „Olá“.
Auch im Zug war die Freude ungebremst und wir holperten an
der Küste, bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Lissabon.
Wir stiegen passgenau aus und arbeiteten uns durch Chairdo
(das Kneipen und Barviertel der Stadt) langsam Richtung Baixa vor. Wenn die
Stadt von Weitem noch gemäßigt hügelig aussah, bekam man „so mittendrin“ einen
recht guten Eindruck davon, warum diese Stadt Elevadores noch und nöcher
besitzt. Ohne diese kann der „Otto-Normalverbraucher“ – sprich Tourist- die
einzelnen Stadtteile kaum erkunden.
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Elevador de Santa Justa |
Wenn das Barviertel uns noch nicht so beeindruckte, weil
Vormittag.....
konnte der anschließende Besuch der Rua Augusta und des
Baixa-Viertels einiges wett machen. Hier puslierte das Leben und die Straßen
bestachen durch schöne Pflasterungen, tolle Fassaden mit schmiedeeisernen
Balkonen, Bögengängen und Triumphportalen.
Kaum waren wir in die Rua Augusta eingebogen, trafen wir Oliver,
Tatjana und Vincent wieder. Die Wahrscheinlichkeit sie hier unvorbereitet zu
treffen geht quasi gegen null. Aber wie der Teufel es manchmal will, liefen wir
zur gleichen Zeit am gleichen Ort die Füße platt. Vincent war begeistert die beiden
Mädels wiederzutreffen und auch Franka freute sich Vinni zu sehen. Orlina freute
sich auch, aber man sah das nicht so.
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Bensheim in town |
Da die drei bereits 2 Tage in Lissabon verbracht hatten, konnten wir mit einigen aktuellen Tipps die Tagesroute planen. Wir machten uns auf zu dem Platz der
Stadt.
Dem Rossio!
Hier schlägt laut Reiseführer das Herz der Stadt. Und das
hörten wir! Es war laut und voller Leben. Die Statuen, Brunnen und Fassaden
rings herum vermittelten ein einmaliges Bild der Stadt.
Nachdem wir auf dem Platz eine kurze Rast gemacht hatten musste
Franka Wasser lassen. Wir begrüßten, die, zum Teil in Vergessenheit geratene, verbale
Meldung der bevorstehenden Blasenentleerung und Matze ging mit dem Kind auf den
Schultern ein WC suchen.
Aufgrund der Hitze und dem bereits feuchten Nacken, blieb auch die Erkenntnis um die bereits überlaufende Blase der Erstgeborenen zunächst noch aus. Netterweise wurde er durch Franka darauf hingewiesen („Ich hab Pippi gemacht“) und konnte seine zunehmend feuchtere Schulterregion besser einordnen.
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Tauben |
Aufgrund der Hitze und dem bereits feuchten Nacken, blieb auch die Erkenntnis um die bereits überlaufende Blase der Erstgeborenen zunächst noch aus. Netterweise wurde er durch Franka darauf hingewiesen („Ich hab Pippi gemacht“) und konnte seine zunehmend feuchtere Schulterregion besser einordnen.
Vielen Dank .....
Die Zeremonie, in einem 1qm großen WC das Kind keimfrei zu
halten und dabei die Wechselkleidung, aus dem, für alle Notfälle
gepackten, Rucksack zu bergen sei hier nicht weiter geschildert. Matze war
danach auf jeden Fall auch unter den Schultern durchnäßt.
Orlina, die mit der Mutter am Brunne blieb verbalisierte
derweil „Bääähhhhh Buuuhhhh“ als Kurzform von Hunger und somit war der Eindruck
des Platzes vervollständigt.
Das bisher vielleicht eher etwas planlose Durchstreifen der Gassen, sollte nun sein Ende finden. Die restliche Tour des Tages war geplant! Also vorbei am Rossio-Bahnhof, hin zum Jardin Botanico, um dort zu pausieren und sich erneut zu stärken. Danach durch Bairro Alto (wohl das Shoppingviertel der Stadt) zurück zum Bahnhof.
Das bisher vielleicht eher etwas planlose Durchstreifen der Gassen, sollte nun sein Ende finden. Die restliche Tour des Tages war geplant! Also vorbei am Rossio-Bahnhof, hin zum Jardin Botanico, um dort zu pausieren und sich erneut zu stärken. Danach durch Bairro Alto (wohl das Shoppingviertel der Stadt) zurück zum Bahnhof.
Auf dem Weg zum Jardin schlief Franka dann auf Matzes Arm
ein und der Vater trug die kleine Maus dann die steilen Wege hinauf in die
Oberstadt. Elevadoren sind für Anfänger - und Wissende. Mmpf.....
So kletterten wir bis zur Oase des Jardin Botanica. Hier
nahmen wir unter riesigen Palmen und Bambussträuchern eine Auszeit vom
Stadtrummel und ließen Franka in Ruhe ausschlafen.
Danach stärkten wir uns mit einem Frozen Joghurt und stiefelten im Bairro Alto umher gen Bahnhof. Während des Abstiegs aus Oberstadt Lissabons taten sich links und rechts immer wieder traumhafte Weitblicke über die Stadt, den Fluss Tejo und die Burg der Alfama auf.
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Elevador da Gloria |
Danach stärkten wir uns mit einem Frozen Joghurt und stiefelten im Bairro Alto umher gen Bahnhof. Während des Abstiegs aus Oberstadt Lissabons taten sich links und rechts immer wieder traumhafte Weitblicke über die Stadt, den Fluss Tejo und die Burg der Alfama auf.
Die Abendsonne tat für die ohnehin schon lauschige und beschauliche Stimmung ihr Übriges und tauchte die Stadt in warmes goldenes Licht. Wie so oft in den letzten Wochen, gefielen uns auch hier die frühen Abendstunden besonders.
Das Flair der Stadt hatte uns nach dem etwas weniger beschaulichen Tagesbeginn nun gepackt und die entspannten Einwohner sowie die entspannten Touristen in den Bars und Lokalen vervollständigten das Bild.
Der ursprüngliche Tourplan sollte den Einsatz des kleinsten aller Elevadores (nach unten) einschließen, worauf allerdings aufgrund einer Betriebsstörung verzichtet werden musste. Nun gut, das Ding ist von 1879, in dem Alter sollte man sich ein paar Eigenheiten gönnen.
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ausruhen |
Dort angekommen fehlte uns ein wenig die Orientierung hinsichtlich
der Bushaltestelle. Hinzu kam, dass mal wieder die Zeit rasant fortgeschritten
war und bei Einbruch der Dunkelheit noch ein ordentlicher Wind aufkam und
eine unangenehme Frische verbreitete. So entschieden wir uns in ein
Fast-Food-Restaurant zu flüchten und genossen das erste Mal auf unserer Reise
Burger. Franka war begeistert und Orlina lutschte Pommes. Danach ging es mit
einem Taxi zurück zum Campingplatz. Das war sogar günstiger als der Bus am
Vormittag. Merken!
Müde und erschlagen von so vielen tollen Eindrücken vielen
wir alle schnell in die Betten!
Dienstag, 10.06. Fräulein Franka lädt zum Tanztee:
Heute sollten die Kulturschätze der Umgebung erkundet
werden. Um diesen ggf. etwas spröde anmutenden Ausflug für die Kinder etwas
spannend zu gestalten, lockten wir vor allem die Große (die Kleine kann sich
einfach noch nicht so gut wehren) mit der Aussicht auf einen
Märchenwaldspaziergang zum Schloss in dem "Prinzessin Franka" vor gaaaanz langer
Zeit gespielt hat. Die Geschichte wurde begeistert vom Sprößling aufgegriffen
und die Anfahrt zum Schloss Palacio da Pena mit einem kurzen Nickerchen und
vermutlich entsprechendem Traumstündchen versehen.
Dies gab uns die Möglichkeit, die Sierra de Sintra, die uns
umgebende Berglandschaft, mit dem Auto zu erkunden.
Durch verschlafene Küstendörfer fuhren wir vom westlichsten
Punkt Spaniens, Cabo da Roca (ich würde übrigens behaupten, dass wir
mittlerweile ein beachtliches Repertoire an himmelsrichtungstechnischen
Extremen vorweisen können– wer weiss wofür man es brauchen kann?) weiter ins
Landesinnere durch schöne Wäldchen und grüne Täler, stets begleitet vom Anblick
des Palacio da Pena, der hoch über uns und über dem historischen Städtchen Sintra
thront.
In Sintra angekommen, packten wir uns Orlina auf den Rücken, Franky an die Hand und stiefelten los. Noch schnell den Weg im Turismo erfragt und schon schritten wir gemächlich über die kopfsteingeplasterten Wege. Kaum waren die ersten zwei Kurven geschafft, hieß es auch schon: Mama, ich muss Pippi! Hmmm, Ja klar gerne Schatz! Warte noch, wir suchen schnell noch ein Klo. (Ich hätte zu Beginn des Urlaubs eine Strichliste anlegen sollen, wie häufig wir dieses Gespräch in den acht Wochen wohl führen würden)
Nach dieser kurzen Unterbrechung ging es weiter das Bergdorf
hinauf.
An einem besonders hübschen Häuschen angekommen, konnten wir einer offen stehenden Haustür und dem Schild „Se Vende“ nicht wiederstehen und stiefelten hindurch. So ergab sich eine spontane Hausbesichtigung eines schmucken Juwels Sintras. Neben einer wunderschönen alten Kommode, die Stephie in Gedanken bereits versuchte im eigenen Esszimmer unterzubringen, durchschritten wir frisch renovierte kleine Räume auf drei Ebenen und genossen beeindruckende Ausblicke von den Terrassen. Die Mutter des Verkäufers wusste auf durchaus ordentlichem Englisch einiges über die Hauseigenheiten zu berichten und führte uns von Räumchen zu Räumchen. Noch kurz in die Infomappe bzgl. Preisgestaltung geschaut und dann zügig den Rückzug eingelegt. Die 650.000€ sind beim vom Verkäufer versicherten Dauervermietungsgeschäft sicher gut investiertes Geld...aber wir nahmen Abstand vom Kauf durch Handschlag.
An einem besonders hübschen Häuschen angekommen, konnten wir einer offen stehenden Haustür und dem Schild „Se Vende“ nicht wiederstehen und stiefelten hindurch. So ergab sich eine spontane Hausbesichtigung eines schmucken Juwels Sintras. Neben einer wunderschönen alten Kommode, die Stephie in Gedanken bereits versuchte im eigenen Esszimmer unterzubringen, durchschritten wir frisch renovierte kleine Räume auf drei Ebenen und genossen beeindruckende Ausblicke von den Terrassen. Die Mutter des Verkäufers wusste auf durchaus ordentlichem Englisch einiges über die Hauseigenheiten zu berichten und führte uns von Räumchen zu Räumchen. Noch kurz in die Infomappe bzgl. Preisgestaltung geschaut und dann zügig den Rückzug eingelegt. Die 650.000€ sind beim vom Verkäufer versicherten Dauervermietungsgeschäft sicher gut investiertes Geld...aber wir nahmen Abstand vom Kauf durch Handschlag.
Nun erreichten wir das Märchenwäldchen und suchten auf den
1,5 Stunden Aufstieg neben Elfen, Zwergen und Riesen noch allerhand Blattwerk,
die den Bäumen entrissen und als Flügel für Franka zweckentfremdet wurden.
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Schlossgeist? |
Das Schloss, welches ein wenig an Neuschwanstein erinnerte,
war ein Sammelsurium der Kuriositäten aus aller Welt. Es entstand auf den
Ruinen eines Hieronymitenklosters, das hier im 16. Jahrhundert erbaut wurde.
Vor allem die Außengestaltung war beeindruckend hübsch: ein von Türmen in Erbeerrot
und zinobergelben Toren reich geschmücktes Areal wurde durch den mit Zinnen
überladenen Bogengang erreicht und schon waren wir in der Prinzessinnenwelt
angekommen.
Franky flitzte von Türmchen zu Türmchen und sprang agil von einer potenziellen Fallstelle zur nächsten.
Das schlosseigene Seeungeheuer des Tritontors wurde von Franka angeschrieen („Ich verscheuche das jetzt, das soll weg da“) und die den Schrei begleitende Gestik und Mimik wurde von den umstehenden Japanern fotografisch erfasst. Franka steht eine große Karriere im asiatischen Raum bevor. Als was muss ggf. noch geklärt werden.

Der Kreuzgang des Schlosses wurde von Franka in der
Diagonalen durchquert, was zu Unmutsäußerungen des musealen Personals führte
und wir durchschritten komplett erhaltene Schlafgemächer mit viel zu kurzen
Betten, Bädern mit Badewannen (bei denen Stephie erneut überlegte, wie sie eine solche
wohl ins Badezimmer integrieren könnte), Arbeitszimmer, Jagdzimmer, ein
Spielzimmer für Erwachsene, eine wundervolle, kleine Kapelle und voll erhaltene
Küchenräume.
Franky hatte einen riesen Spass und bediente sich reichlich am mitgenommenen Hör-Führer, selbst Orlina kam aus dem Rumschauen nicht mehr raus und die erwachsenen Teilnehmer des Ausflugs genossen die Eindrücke ebenso.
Franky flitzte von Türmchen zu Türmchen und sprang agil von einer potenziellen Fallstelle zur nächsten.
Das schlosseigene Seeungeheuer des Tritontors wurde von Franka angeschrieen („Ich verscheuche das jetzt, das soll weg da“) und die den Schrei begleitende Gestik und Mimik wurde von den umstehenden Japanern fotografisch erfasst. Franka steht eine große Karriere im asiatischen Raum bevor. Als was muss ggf. noch geklärt werden.
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"Sorry mein Haar ist noch zu kurz!" |


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in progress |
Franky hatte einen riesen Spass und bediente sich reichlich am mitgenommenen Hör-Führer, selbst Orlina kam aus dem Rumschauen nicht mehr raus und die erwachsenen Teilnehmer des Ausflugs genossen die Eindrücke ebenso.
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"Chef, was sollen wir mit den ganzen Fliesen machen...?" |
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Spielzimmer |
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zu groß für einen König! |
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unzerquetscht |
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Schlossgeist! |
buuuuhäääähhhhhh.............
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