Level 3, Welt 2:
Mittwoch, 11.06. Auszeit:
Mittwoch, 11.06. Auszeit:
Es war ein sehr warmer Tag (33 Grad), der uns zunächst ein
wenig langsamer starten ließ. Nach den Eindrücken der letzten Tage, nutzen wir
die Zeit für ein wenig Pool und Chillen am Campingplatz. Am Nachmittag setzten
wir uns auf die Fahrräder und starteten gen Cascais centro urban.
Die gewählte Route entpuppte sich als überaus schöne Tour
entlang der Atlantikküste und überraschte darüber hinaus mit einem gut
ausgebauten Radweg. Die ordentlichen Temperaturen wurden durch den angenehm
frischen Seewind gekühlt.
Unerwartet hübsch und trubelig empfing uns dann Cascais
selbst. Das Städtchen begrüßte uns mit stattlichen Landhäusern, einem mondänen
Yachthafen mit Schlosshotel und Badelagune, gefolgt vom Stadtstrand - nach dem Motto:
„Sehen und gesehen werden.“
Nach einem Bummel durch die kleine Innenstadt und insgesamt
3 Kugeln Eis und 2 Karussellfahrten (wobei wir nur einmal zahlten und die Dame
wohl aus Mitleid mit uns und der schwer weinenden Franka hatte und sie daher
noch eine Fahrt mitnahm) genossen wir zunächst die Fahrt zurück zum Platz.
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oldschool |
Allerdings konnten sich die beiteiligten Strampler (sprich Matze und ich) nicht
daran erinnern, auf der Hinfahrt Rückenwind genossen zu haben oder pausenlos
bergab geradelt zu sein. Dementsprechend überrascht waren wir nun gegen den
enorm aufkommenden Gegenwind anradeln und steuern zu müssen und strampelten
fleißig die Hügel wieder hinauf. Nach soviel Strampelei bei allerdings nach wie
vor wunderschönen Ausblicken auf die nunmehr untergehende glühende Sonne, wurde
noch kräftig gespeist und danach ins Bett gegangen.
Nun soll an dieser Stelle kurz der zeitliche Ablauf eines
mittlerweile etablierten Tages festhalten werden:
die Aufstehzeiten (selbstverständlich fremdbestimmt durch die
kleineren Mitreisenden) liegen zwischen 8:30 Uhr an kälteren Tagen und max.
09:30 Uhr an wärmeren Tagen.
Dafür legt Orlina spätestens zum späten Vormittag frühen
Mittag (gegen 12:00 Uhr) ein kleines Nickerchen ein. Franka folgt meist etwas
später mit einem etwas längeren Päuschen von mindestens 30 Minuten bis ca. 3
Stunden. Die 3 Stunden hat sie bisher aber nur dann geschafft, wenn wir die
Fahrten zum nächsten Campingplatz bestritten.
Orlina schläft dann meist nachmittags noch einmal, sodass
wir eigentlich immer zumindest ein waches Kind haben.
Dem einen Freud, des Anderen Leid – manchmal liegt beides so
nah zusammenJ
Wir essen dann so gegen 21:00 Uhr zu Abend und sind damit
schon ziemlich hart an der Grenze zum Spießertum,zumindest aus portugiesischer
und spanischer Sicht, da wir anschließend versuchen die lieben Kleinen zum
Schlafen zu bewegen.
So enden unsere Tage derzeit doch deutlich später als
zuhause, wobei sie aber auch deutlich später beginnen – ein wenig Gerechtigkeit
muss schon sein.
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"Party on Wayne...! " |
Donnerstag, 12.06.: Von Unterstädten und Wasserwelten
In Lissabon kann man sicher locker eine Woche verbringen und
hat doch noch nicht alles gesehen. Daher mussten wir „einen Tod sterben“ und
uns zwischen dem Besuch der Alfama und Belem entscheiden. Wir entschieden uns
für die städtische Unterwelt und gegen den Vorort Belem.
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Wer steht Kopf? |
Wir fuhren diesmal mit dem Auto bis nach Belem und nahmen
uns erst dort einen Zug in die City. Am Bahnhof angekommen versuchten wir
zunächst eine Weiterfahrt auf Gleisen zu organisieren, wurden aber schnell von
den umstehenden Dreirädern überzeugt.
Wir sprangen zur Schonung unserer
Leibeskräfte bei erneuten 33 Grad in ein TukTuk, dass uns den Weg in die
schwindeleregenden Höhen der Alfama und zum Castelo de São Jorge brachte.
Nach einer
erneute Burgbesichtigung stand uns nicht der Sinn, so schlenderten wir in der
Gegend des Castelo umher, um dann in die Alfama vorzustoßen.
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Vogelkästen |
Franka lernte,
angeblich zum ersten Mal, die Bedingungen der „Entweder oder Frage“ und die
Eltern mußten ein heulendes Kind ertragen, welches natürlich niemals behauptet
habe nur einen Lutscher und kein Eis zu wollen. Wir mußten somit
erkennen, dass man trotz Auswahl durchaus ein Lutscher UND ein Eis bekommen
kann. Sieg nach Punkten für Franka.
Das Wort „Alfama“ stammt vermutlich aus dem arabischen und
bedeutet so etwas wie „heiße Quellen“. Zur Zeit der Mauren war die
Alfama der Stadtkern Lissabons. Durch die Ausdehnung der Stadt verarmte es
zunehmend. Bewohner sind nun meist Fischer und ärmere Schichten. Es wurde im
großen Erdbeben von 1755 kaum zerstört, so dass man noch heute die Fassaden von
vor einigen hundert Jahren sieht. Den Reiz macht das Labyrinth von engen Gassen
und Brunnen, mit kleinen Ladenlokalen und Plätzen aus. Wir wanderten vorbei an
den lebhaften Fassaden und freundlichen Menschen bergab in Richtung Tejo.
Ja - uns ging der Hit aus dem Jahre 1992 von Snow auch nicht aus den Ohren.....
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Blick über Alfarma zum Tejo |
Da im Juni allerorts die Heiligen gefeiert werden, konnten
wir bei unserem Besuch noch die Reste
des Festes vom Vorabend bewundern.
Nach einer kurzen Rast und Stärkung am Brunnen entschieden
wir uns, den Rest des Tages am Beach zu verbringen, hatte Matze doch bereits am
Vormittag bei einer kurzen Stippvisite des Strandes nervöse Zuckungen ob der
hervorragend einlaufenden Welle bekommen.
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Abkühlung? |
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Brotzeit |
Also auf zum Beach Giuncho. Franka schlief bereits im Taxi auf dem Weg zum Auto nach 5 Minuten ein und wir konnten mit erholtem Nachwuchs bei strahlendem Sonnenschein
den Strand entern. Die Mädels genossen einen schönen Abend am und Matze im Wasser.
Da die
Wellen ein ordentliches Kaliber hatten, verzichteten die weiblichen
Mitreisenden auf einen intensiveren Kontakt mit dem Nass. Matze hingegen konnte
einige WipeOuts und Ritte für sich verbuchen.
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Praia da Crismina |
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Lange Schatten |
Gegen 19:00 Uhr verließen wir in Anbetracht der bevorstehenden
Weiterreise und einer langen Fahrt am nächsten Tag tiefenentspannt den Strand
und sogen die letzten Bilder des Gold glänzenden Himmels in uns auf.
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Nacht am Guinho |
Schluß jetzt!!!!
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenIst das schön bei euch!!! Ich will auch nach Portugal! Toller Reisebericht und noch großartigere Fotos. Jetzt sind wir gerade wieder eine Woche daheim, der Bulli ist noch ungeputzt und schon packt mich, dank euch, wieder das Fernweh! Eine schöne Weiterfahrt. Wir harren der Dinge und Berichte die noch kommen. Ich rücke dem Blechkumpan jetzt mit dem Feudel zu Leibe.
AntwortenLöschenIhr fehlt!!!