Samstag, 27. Juni 2015

heißes Pflaster


Level 3, Welt 2:
Mittwoch, 11.06. Auszeit:
Es war ein sehr warmer Tag (33 Grad), der uns zunächst ein wenig langsamer starten ließ. Nach den Eindrücken der letzten Tage, nutzen wir die Zeit für ein wenig Pool und Chillen am Campingplatz. Am Nachmittag setzten wir uns auf die Fahrräder und starteten gen Cascais centro urban.
Die gewählte Route entpuppte sich als überaus schöne Tour entlang der Atlantikküste und überraschte darüber hinaus mit einem gut ausgebauten Radweg. Die ordentlichen Temperaturen wurden durch den angenehm frischen Seewind gekühlt. 


Unerwartet hübsch und trubelig empfing uns dann Cascais selbst. Das Städtchen begrüßte uns mit stattlichen Landhäusern, einem mondänen Yachthafen mit Schlosshotel und Badelagune, gefolgt vom Stadtstrand  - nach dem Motto:
„Sehen und gesehen werden.“  




Nach einem Bummel durch die kleine Innenstadt und insgesamt 3 Kugeln Eis und 2 Karussellfahrten (wobei wir nur einmal zahlten und die Dame wohl aus Mitleid mit uns und der schwer weinenden Franka hatte und sie daher noch eine Fahrt mitnahm) genossen wir zunächst die Fahrt zurück zum Platz. 

oldschool

Allerdings konnten sich die beiteiligten Strampler (sprich Matze und ich) nicht daran erinnern, auf der Hinfahrt Rückenwind genossen zu haben oder pausenlos bergab geradelt zu sein. Dementsprechend überrascht waren wir nun gegen den enorm aufkommenden Gegenwind anradeln und steuern zu müssen und strampelten fleißig die Hügel wieder hinauf. Nach soviel Strampelei bei allerdings nach wie vor wunderschönen Ausblicken auf die nunmehr untergehende glühende Sonne, wurde noch kräftig gespeist und danach ins Bett gegangen.
Nun soll an dieser Stelle kurz der zeitliche Ablauf eines mittlerweile etablierten Tages festhalten werden:
die Aufstehzeiten (selbstverständlich fremdbestimmt durch die kleineren Mitreisenden) liegen zwischen 8:30 Uhr an kälteren Tagen und max. 09:30 Uhr an wärmeren Tagen.
Dafür legt Orlina spätestens zum späten Vormittag frühen Mittag (gegen 12:00 Uhr) ein kleines Nickerchen ein. Franka folgt meist etwas später mit einem etwas längeren Päuschen von mindestens 30 Minuten bis ca. 3 Stunden. Die 3 Stunden hat sie bisher aber nur dann geschafft, wenn wir die Fahrten zum nächsten Campingplatz bestritten.
Orlina schläft dann meist nachmittags noch einmal, sodass wir eigentlich immer zumindest ein waches Kind haben.
Dem einen Freud, des Anderen Leid – manchmal liegt beides so nah zusammenJ
Wir essen dann so gegen 21:00 Uhr zu Abend und sind damit schon ziemlich hart an der Grenze zum Spießertum,zumindest aus portugiesischer und spanischer Sicht, da wir anschließend versuchen die lieben Kleinen zum Schlafen zu bewegen.
So enden unsere Tage derzeit doch deutlich später als zuhause, wobei sie aber auch deutlich später beginnen – ein wenig Gerechtigkeit muss schon sein.

"Party on Wayne...! "

Donnerstag, 12.06.: Von Unterstädten und Wasserwelten
In Lissabon kann man sicher locker eine Woche verbringen und hat doch noch nicht alles gesehen. Daher mussten wir „einen Tod sterben“ und uns zwischen dem Besuch der Alfama und Belem entscheiden. Wir entschieden uns für die städtische Unterwelt und gegen den Vorort Belem.

Wer steht Kopf?
Wir fuhren diesmal mit dem Auto bis nach Belem und nahmen uns erst dort einen Zug in die City. Am Bahnhof angekommen versuchten wir zunächst eine Weiterfahrt auf Gleisen zu organisieren, wurden aber schnell von den umstehenden Dreirädern überzeugt. 


 Wir sprangen zur Schonung unserer Leibeskräfte bei erneuten 33 Grad in ein TukTuk, dass uns den Weg in die schwindeleregenden Höhen der Alfama und zum Castelo de São Jorge brachte. 





Nach einer erneute Burgbesichtigung stand uns nicht der Sinn, so schlenderten wir in der Gegend des Castelo umher, um dann in die Alfama vorzustoßen. 

Vogelkästen


Franka lernte, angeblich zum ersten Mal, die Bedingungen der „Entweder oder Frage“ und die Eltern mußten ein heulendes Kind ertragen, welches natürlich niemals behauptet habe nur einen Lutscher und kein Eis zu wollen. Wir mußten somit erkennen, dass man trotz Auswahl durchaus ein Lutscher UND ein Eis bekommen kann. Sieg nach Punkten für Franka.
Das Wort „Alfama“ stammt vermutlich aus dem arabischen und bedeutet  so etwas wie   „heiße Quellen“. Zur Zeit der Mauren war die Alfama der Stadtkern Lissabons. Durch die Ausdehnung der Stadt verarmte es zunehmend. Bewohner sind nun meist Fischer und ärmere Schichten. Es wurde im großen Erdbeben von 1755 kaum zerstört, so dass man noch heute die Fassaden von vor einigen hundert Jahren sieht. Den Reiz macht das Labyrinth von engen Gassen und Brunnen, mit kleinen Ladenlokalen und Plätzen aus. Wir wanderten vorbei an den lebhaften Fassaden und freundlichen Menschen bergab in Richtung Tejo. 
Ja - uns ging der Hit aus dem Jahre 1992 von Snow auch nicht aus den Ohren.....

Blick über Alfarma zum Tejo


Da im Juni allerorts die Heiligen gefeiert werden, konnten wir  bei unserem Besuch noch die Reste des Festes vom Vorabend bewundern.  



 
Nach einer kurzen Rast und Stärkung am Brunnen entschieden wir uns, den Rest des Tages am Beach zu verbringen, hatte Matze doch bereits am Vormittag bei einer kurzen Stippvisite des Strandes nervöse Zuckungen ob der hervorragend einlaufenden Welle bekommen. 

Abkühlung?


Brotzeit
 Also auf zum Beach Giuncho. Franka schlief bereits im Taxi auf dem Weg zum Auto nach 5 Minuten ein und wir konnten mit erholtem Nachwuchs bei strahlendem Sonnenschein den Strand entern. Die Mädels genossen einen schönen Abend am und Matze im Wasser. 
Da die Wellen ein ordentliches Kaliber hatten, verzichteten die weiblichen Mitreisenden auf einen intensiveren Kontakt mit dem Nass. Matze hingegen konnte einige WipeOuts und Ritte für sich verbuchen. 


Praia da Crismina

Lange Schatten

Gegen 19:00 Uhr verließen wir in Anbetracht der bevorstehenden Weiterreise und einer langen Fahrt am nächsten Tag tiefenentspannt den Strand und sogen die letzten Bilder des Gold glänzenden Himmels in uns auf. 

Nacht am Guinho
Schluß jetzt!!!!


 

2 Kommentare:

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  2. Ist das schön bei euch!!! Ich will auch nach Portugal! Toller Reisebericht und noch großartigere Fotos. Jetzt sind wir gerade wieder eine Woche daheim, der Bulli ist noch ungeputzt und schon packt mich, dank euch, wieder das Fernweh! Eine schöne Weiterfahrt. Wir harren der Dinge und Berichte die noch kommen. Ich rücke dem Blechkumpan jetzt mit dem Feudel zu Leibe.
    Ihr fehlt!!!

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